Anti-Kriegs-Museum

Die Schrecken des Krieges der Vergangenheit und aktuelle Krisenherde zeigt das Anti-Kriegs-Museum. Dieses Berliner Museum gilt als weltweit erstes seiner Art und wurde ursprünglich bereits 1923 gegründet.

Eine eher tragische Geschichte hat das Anti-Kriegs-Museum in Berlin hinter sich, bevor es 1982 an seinem heutigen Standort wiedereröffnet wurde. Denn ursprünglich hatte der anarchistische Kriegsgegner Ernst Friedrich das Berliner Anti-Kriegs-Museum in der Parochialstraße 29 als weltweit erstes Museum seiner Art gegründet. Damals umfasste die Sammlung Objekte aus dem Ersten Weltkrieg, Bilder von Otto Dix und Käthe Kollwitz sowie Fotos von Kriegsverstümmelten. Die Nationalsozialisten plünderten das Museum 1933, bevor sie es schlossen. Anschließend diente es der SA als Sturmlokal und galt als einer der berüchtigtsten Folterkeller der Hauptstadt.

Ernst Friedrich versuchte 1936 sein Glück in Brüssel, wo er das Museum neu eröffnete. Dieses hatte jedoch nur vier Jahre lang - bis zur deutschen Besetzung - Bestand hatte. In Berlin wurde das Anti-Kriegs-Museum erst 1982, am 15. Todestag von Ernst Friedrich, wiedereröffnet. Zunächst wurde es in Berlin-Kreuzberg eröffnet, seit 1984 befindet es sich an seinem heutigen Standort in der Brüsseler Straße.

Gezeigt werden im Rahmen einer Dauerausstellung verschiedene Objekte, Fotos und Dokumente aus den beiden Weltkriegen. Auf einer großen Weltkarte werden die aktuellen Krisenherde weltweit dokumentiert. Das Thema "moderne Kriegswaffen", die mit biologischen und chemischen Kampfstoffen betrieben arbeiten, wird anhand von Schautafeln dargestellt. Welch beklemmende Atmosphäre in den Luftschutzkellern während der Bombardements durch die Alliierten geherrscht hat, können die Besucher in einem originalen Luftschutzkeller, der teils sogar mit originalen Teilen ausgestattet ist, hautnah erleben.

Zum Programm des Anti-Kriegs-Museums gehören neben Sonderausstellungen zu aktuellen Themen der Friedensbewegungen auch Diskussionen, Vorträge und Filme zum Thema. Kunst gegen den Krieg erleben die Besucher in der Peace Gallery, in der im Rahmen von wechselnden Ausstellungen zeitgenössische und historische Werke gegen den Krieg präsentiert werden. Betrieben wird das Museum vom Anti-Kriegs-Museum e.V., der sich um Tommy Spree, Enkel des ursprünglichen Gründers, formiert hat. Ansprechen wollen die Ehrenamtlichen mit ihrem Engagement vor allem Jugendliche.

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