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Adresse: Reichstag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Kaum ein anderes Gebäude in Deutschland spiegelt so sehr die verschiedenen Epochen, Erfolge und Niedergänge der Geschichte des Landes wieder, wie der Berliner Reichstag.
Errichtete wurde der Prachtbau in den Jahren 1884 bis 1894 als Parlaments- und Repräsentationsgebäude für das Deutsche Reich. Einen besonders historischen Moment erlebte der Reichstag, als im November 1918 von einem Abgeordneten aus dem Fenster die Republik ausgerufen wurde. Dieses Ereignisses ist bis heute in allen Geschichtsbüchern zu finden.
Im Zuge der wechselvollen Geschichte erlebte der Reichstag auch viele düsteren Stunden. So wurde ein Teil des Gebäudes am 27. Februar 1933 durch ein Feuer weitgehend zerstört. Die Ursachen für dieses Feuer sind bis heute nicht abschließend geklärt. Fakt ist aber, dass die Nationalsozialisten in diesem Brand (der als Reichstagsbrand in die Geschichte einging) den Anlass sahen, Minderheiten und politische Gegner in Deutschland gnadenlos zu verfolgen. Man ging davon aus, dass der Brand durch ein Mitglied eben dieser Bevölkerungsgruppen absichtlich gelegt wurde.
Den Zweiten Weltkrieg überlebte der Reichstag nicht. Er war eines der Hauptangriffziele der ausgedehnten Bombenangriffe der Alliierten und wurde in der Folge vollständig zerstört. Nach Kriegsende dauerte es recht lange, bis konkrete Pläne angefertigt wurden, ob und wie der Reichstag wieder aufgebaut und wie er anschließend genutzt werden soll. Es dauerte schließlich bis 1961, ehe der Reichstag in zehnjähriger Arbeit nach den Plänen des Architekten Paul Baumgarten wieder aufgebaut wurde. Allerdings erfolgte der Wiederaufbau nicht exakt nach dem historischen Vorbild, so fehlte beispielsweise die Kuppel, welche 1945 bei Kriegsende gesprengt wurde.
Zunächst wurde der Reichstag nicht für politische Zwecke genutzt, sondern beherbergte eine dauerhafte Ausstellung mit dem Namen „Fragen an die deutsche Geschichte“. Erst im Zuge der Wiedervereinigung reiften neue Pläne, den Reichstag zukünftig als Regierungsgebäude und Sitz des Deutschen Bundestags wieder zu nutzen. 1994 schließlich war es dann soweit und der Reichstag wurde erneut wieder um- beziehungsweise aufgebaut. Die Pläne hierzu kamen von dem britischen Star-Architekten Sir Norman Forster, der auch zahlreiche andere bekannten Bauten auf der Welt plante und konstruierte.
Eine Sternstunde erlebte der Reichstag jedoch schon vor Beginn der Umbauarbeiten. Im Jahr 1994 verhüllte der weltbekannte Künstler Christo zusammen mit seiner Frau den kompletten Reichstag mittels speziell angefertigter Stoffbahnen. Es entstand ein Aktionskunstwerk, das anschließende weltberühmt wurde und heute die Geschichtsbücher füllt.
Die im Anschluss begonnenen Aufbau- und Umbaumaßnahmen dauerten insgesamt fünf Jahre, so dass der neue Reichstag im Jahr 1999 eingeweiht werden konnte. Beim Wiederaufbau hielt man sich dabei relativ eng an die historischen Vorbilder, gepaart mit moderner Technik und zahlreichen Extras. So besitzt der Reichstag heute beispielsweise wieder eine Kuppel, die sogar begehbar ist. Seit der Neueinweihung dient der Reichstag als Sitz des Deutschen Bundestages.
Besucher können übrigens die Sitzungen des Bundestages durch eine speziell eingerichtete Besucherplattform verfolgen. Wer sich für deutsche Geschichte in Verbindung mit Politik interessiert, sollte sich dies bei einem Berlin-Besuch nicht entgehen lassen.
Quelle: pixelio.de Fotograf: Peter Kirchhoff
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