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Quelle: pixelio.de Fotograf: Helga Ewert
Wer sich für die jüdische Kultur interessiert, sollte unbedingt der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße einen Besuch abstatten. Hier ist auch das Zentrum Judaicum untergebracht, ein großes jüdisches Kulturzentrum.
Die Neue Synagoge gilt bis heute als das größte und prächtigste jüdische Gotteshaus in Deutschland. Es wurde nach den Plänen des Architekten Eduard Knoblauch in den Jahren 1859 bis 1866 erbaut und sollte den Stil und den Lebensstandard der Juden in der Stadt demonstrieren. Grundlage des Gebäudes ist eine Stahlkonstruktion, die zu ihrer Zeit eine Meisterleistung der Ingenieurskunst darstellte. Kern ist dabei das große Hauptschiff, in dem in die egalitären Gottesdienste abgehalten werden. Mitsamt seiner Emporen fasst die Neue Synagoge fast 3.000 Menschen.
Krönung des Prachtbaus ist die kunstvoll geschmückte, goldene Kuppel. Obwohl es sich bei der Neuen Synagoge um ein Gebäude jüdischen Ursprungs handelt, wurde auch dieses im Rahmen des Zweiten Weltkriegs durch zahlreiche Bombenangriffe sehr stark beschädigt. Nach dem Krieg versuchte man zunächst, das Gebäude zu restaurieren beziehungsweise in Teilen neu aufzubauen, merkte jedoch schnell, dass dies nicht mehr möglich war. Schließlich wurde 1958 das Hauptschiff abgerissen.
Erst im Jahr 1988 beschloss man, die Neue Synagoge vollständig wieder aufzubauen. Die Grundsteinlegung für den Neubau fand schließlich am 9. November 1988 statt. Zwischen diesem Datum und der Reichspogromnacht - dem Anfang der Verfolgung der Juden im Deutschen Reich - liegen exakt 50 Jahre.
Der Wiederaufbau der Neuen Synagoge dauerte schließlich fast sieben Jahre. Erst 1995 konnte der neue Prachtbau eingeweiht werden. Allerdings wurde die Synagoge nicht nach ihrem historischen Vorbild rekonstruiert, sondern aufgrund der Ereignisse im Bezug auf die Juden im Zweiten Weltkrieg deutlich modifiziert. Wo früher der eigentliche Synagogenraum zu finden war, befindet sich jetzt eine große Freifläche. Acht große Marmorstelen erinnern auf dieser Freifläche an die Gräueltaten, die damals geschehen sind.
Für Besucher ist der Zutritt zur Neuen Synagoge zwar nicht vollständig gestattet, jedoch kann die eben angesprochenen Freifläche im Rahmen einer Führung jederzeit besichtigt werden. Ein Besuch in diesem prächtigen Gotteshaus lohnt sich auf jeden Fall.
Adresse: Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: es gibt verschiedene Führungen. Weitere Informationen auf der Webseite von http://www.cjudaicum.de/
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