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Quelle: pixelio.de Fotograf: Michael Leps
Eine Art riesengroßes Freilichtmuseum wartet auf den Besucher, wenn er einen Abstecher ins Nikolaiviertel macht. Ursprünglich beheimatete dieses, nach der Nikolaikirche benannte Viertel zahlreiche Handwerksbetriebe, landwirtschaftliche Höfe und kleine Läden. Eine ganze Reihe bekannter Künstler war hier ansässig, z. B. Ibsen, Kleist, Lessing oder auch Hauptmann. Als Künstlerhochburg stand das Nikolaiviertel damals denen anderer Städte (zum Beispiel Soho in London) in nichts nach.
Quelle: pixelio.de Fotograf: Birgit
Leider war das Viertel im Zuge des Zweiten Weltkriegs mehrmals Ziel ausgedehnter Bombenangriffe der Alliierten, woraufhin es nahezu vollständig zerstört wurde. Von den meisten Häusern blieben nicht einmal die Grundmauern stehen, so dass das Nikolaiviertel nach Ende des Zweiten Weltkriegs einem riesigen Trümmerfeld glich. So blieb es schließlich auch für Jahrzehnte. Erst in den 1980er Jahren wurde das Nikolaiviertel im Rahmen der anstehenden 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin wieder rekonstruiert und weitgehend neu aufgebaut. Man hielt sich dabei streng an die historischen Vorbilder und baute fast alle Häuser getreu diesem nach. Maßgeblich beteiligt am Wiederaufbau des Nikolaiviertels war der Architekt Günter Stahn.
1987 schließlich wurde das Nikolaiviertel offiziell wiedereröffnet. Seitdem hat es sich zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen in Berlin entwickelt. Wer einmal hautnah erleben möchte, wie Berlin im Mittelalter ausgesehen hat, kommt um einen Besuch des Nikolaiviertels nicht herum. Hier finden sich unzählige kleine Kneipen, Geschäfte und Restaurants, die allesamt ein uriges und gemütliches Ambiente ausstrahlen.
Quelle: pixelio.de Fotograf: Martin Gapa
Mittelpunkt des Viertels bildet die wiedererbaute Nikolaikirche mit ihren Zwillingstürmen sowie die verwinkelte Fußgängerzone, an die sich die rekonstruierten mittelalterlichen Gebäude anschließen. Neben den erwähnten kleinen Geschäften befindet sich in einem der historischen rekonstruierten Häuser auch eine Zweigstelle des Stadtmuseums, das insbesondere die Berliner Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zum Haupt-Thema hat.
Wer darüber hinaus einmal sehen möchte, wie die gehobene Bevölkerung in Zeiten des Barock lebte, dem sei ein Besuch im so genannten Knoblauchhaus angeraten. Es handelt sich dabei um einen Barockbau aus dem Jahr 1760, dessen Inneres so gestaltet ist, dass ein Einblick in das Leben der Menschen von damals hautnah möglich ist. Neben historischen Möbeln werden hier auch die Dinge des täglichen Alltags in großer Vielfalt ausgestellt.
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