Denkmal für die ermordeten Juden Europas / Stelenfeld

In unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor befindet sich seit dem Jahr 2005 das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Es wird auch Holocaust-Mahnmal genannt. Kern des Denkmals ist das so genannte Stelenfeld, eine etwa 19.000 Quadratmeter große Freifläche, auf der sich insgesamt 2711 Betonquader (auch „Stelen“ genannt) befinden.

Holocaust-Gedenkstätte (Stelenfeld)

Entworfen wurde das Holocaust-Mahnmal von Peter Eisenmann, die Errichtung begann im Jahr 2003. Die Bauzeit betrug etwa zwei Jahre, so dass das Mahnmal im Mai 2005 fertig gestellt werden konnte. Am 12. Mai 2005 schließlich wurde das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Seit diesem Zeitpunkt steht es für Besucher zur Verfügung, wobei das Stelenfeld rund um die Uhr besichtigt werden kann. Lediglich für das unterirdische Museum, welches ebenfalls zum Denkmal gehört, gibt es festgelegte Öffnungszeiten. Neben dem Museum selbst befinden sich unter dem Stelenfeld auch mehrere Vortragsräume sowie ein Buchladen.

Bereits im ersten Jahr nach der Eröffnung konnte das Museum rund 3,5 Millionen Besucher verzeichnen. Das Interesse ist bis heute ungebrochen.

Holocaust-Gedenkstätte (Stelenfeld)

Grundsätzliches zur Bauweise: Die insgesamt 2711 Stelen aus Beton sind nicht massiv. Es handelt sich dabei um Hohlkörper mit einer Wandstärke von rund 15 Zentimetern. Alle Stelen haben zwar einen identischen Grundriss mit den Maßen 2,38 x 0,95 Meter, sind jedoch unterschiedlich hoch. Die Höhe reicht dabei von wenigen Zentimetern (fast ebenerdig) bis zu 4,7 Metern. Alle Stelen sind parallel in Reihen aufgestellt, so dass sich konstant breite Gänge zwischen den einzelnen Quadern ergeben. Diese Gänge sind jedoch nur knapp einen Meter breit, so dass sich beim Besucher beim Durchschreiten des Stelenfeldes ein beklemmendes Gefühl einstellen soll. Dies verstärkt sich noch, da der Boden unter den Betonquadern stark gewellt ist und die Quader selbst eine Neigung zwischen 0,5 und 2 Grad aufweisen.

Wie lässt sich das Holocaust-Mahnmal interpretieren?


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Wie bereits angedeutet, soll der Besucher beim Erkunden des Stelenfeldes ein unsicheres und beklemmendes Gefühl bekommen, was einerseits durch die Enge zwischen den Betonquadern, andererseits durch den uneinheitlichen Untergrund erreicht wird. Die Stelen selbst sind weder beschriftet noch in irgendeiner Art und Weise verziert, und erinnern in ihrer Form an Sarkophage oder Grabsteine. Damit soll daran erinnert werden, dass die meisten im Rahmen des Holocausts ums Leben gekommenen Juden kein eigenes Grab haben.

Die Stelen sind in einer unscheinbaren, grauen Farbe gehalten. Diese soll für die Asche der verbrannten Leichen von Juden stehen, welche auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs verstreut wurde.

Das Holocaust-Mahnmal ist kein Denkmal in seiner klassischen Form. Auf manche Besucher wirkt es zunächst sogar verstörend. Doch das ist durchaus gewollt, denn laut Aussage des Architekten ist jeder Versuch, den Holocaust mit traditionellen Mitteln eines Denkmals darzustellen, aufgrund der Grausamkeit völlig aussichtslos.

Besucherinformation

Adresse: Holocaust-Gedenkstätte (Stelenfeld), Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin

Webseite: http://www.stiftung-denkmal.de/

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