East Side Gallery

East Side Gallery

Die Berliner Mauer ist längst Geschichte, und das ist auch gut so. Aber würde es Sie nicht reizen, auch einmal ein Stück dieser so geschichtsträchtigen, berühmten und berüchtigten Mauer aus nächster Nähe zu sehen und sogar zu berühren? Dann sind Sie in der East Side Gallery genau richtig, denn hier wird deutsche Geschichte lebendig!

Es handelt sich dabei quasi um ein Open-Air-Museum, das aus dem längsten noch erhaltenen Originalstück der Berliner Mauer besteht. Insgesamt ist das Mauerstück rund 1,3 Kilometer lang. Eröffnet wurde die East Side Galerie im Jahr 1990. Sie befindet sich etwa in der Mitte zwischen dem Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke. Inzwischen steht sie offiziell unter Denkmalschutz.

East Side Gallery

Das Kunstwerk East Side Gallery besteht jedoch nicht nur aus einem einfachen Stück Mauer. Vielmehr sind es die farbenfrohen und ausgefallenen Malereien auf der Mauerstück, welche das Ganze zu einem wirklichen Kunstwerk machen. Bereits Ende 1989 wurden im Rahmen des Zusammenschlusses der beiden deutschen Künstlerverbände BBK und VBK konkrete Pläne über den Ausbau eines Stücks der Berliner Mauer zum Kunstwerk gemacht. Schließlich wurde die Idee von David Monti umgesetzt, nach dessen Vision das betreffende Stück Mauer das erste gesamtdeutsche Kunstwerk darstellen soll. Zu diesem Zweck engagierte man Künstler aus aller Welt, welche die einzelnen Mauerabschnitte mit individuellen Malereien versehen sollten.

Im Jahr 1990 schließlich wurden die Kunstwerke angefertigt, so dass die East Side Gallery am 28. September dieses Jahres eröffnet werden konnte. Schnell entwickelte sie sich zu einem der meistbesuchten Orte in der deutschen Hauptstadt.


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East Side Gallery

Zu einem Problem wurde jedoch im Laufe der Jahre die einsetzende Verwitterung des Gesteins und die damit verbundene, natürliche Zerstörung der einzelnen Gemälde. Um diesen Prozess aufzuhalten, gründete sich 1997 die „Künstlerinitiative East Side Gallery e.V.“ - ein Verein, der sich um die Pflege und den Erhalt dieses Kunstwerks bemüht. Die Planungen für eine Rettung der auf den Mauerstücken verewigten Kunstwerke nahm schließlich sehr viel Zeit in Anspruch, so dass erst im Jahr 2000 mit den praktischen Arbeiten begonnen werden konnte. In diesem Zuge wurden die Betonflächen geglättet und mit einer Speziallackierung versehen. Diese soll einerseits verhindern, dass die Verwitterung weiter fortschreitet, andererseits aber auch den Verschandelungen durch Graffitis entgegenwirken, die immer wieder über die eigentlichen Gemälde gesprüht wurden. Aufgrund fehlender Kapazitäten konnten jedoch bislang noch längst nicht alle Mauerstücke der East Side Gallery mit solchen Vorsorgemaßnahmen behandelt werden, so dass immer noch ein großer Teil der Gemälde nach und nach verwittert und voraussichtlich nur noch kurze Zeit überdauern wird.

Darüber hinaus ist die East Side Gallery seit einigen Jahren durch allerlei Bauvorhaben gefährdet. So ist sie schon jetzt auf einem etwa 50 Meter breiten Stück durch einen Durchgang unterbrochen, welcher im Rahmen der Baumaßnahmen zur neuen Veranstaltungshalle namens „O2 World“ angelegt wurde. Weitere Streitigkeiten sind demnach für die Zukunft zu erwarten.

Adresse: East Side Gallery, Mühlenstraße, 10243 Berlin-Friedrichshain

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