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Einen Hort der Stille wollte der russische Maler Nikolai Marakov in der hektischen Bundeshauptstadt schaffen. Er begründete das Stille Museum, welches das erfolgreiche Konzept mit dem Projekt "Der stille Raum" nun international fortgeführt werden soll.
Einen Hort der Stille in der pulsierenden Hauptstadt wollte der russische Maler Nikolai Marakov schaffen, als er 1994 das Stille Museum gegründet hatte. Der Initiator wollte den Besuchern eine Gelegenheit zur inneren Sammlung bieten, weil es eine Aufgabe der Kunst sei, den Betrachter mit dem geistigen Teil seiner Persönlichkeit wieder in einen engen Kontakt zu treten.
Vor allem Künstler und Presse waren begeistert davon, im Herzen der Metropole eine Insel der Ruhe zu finden. Es hatte also nicht allzu lange gedauert, bis die Einrichtung, die in einer Gründerzeitvilla in der Linienstraße eine Heimat gefunden hatte, international bekannt war.
Das Gebäude wurde ab 1999 umfangreich saniert, das Museum konnte im Frühjahr 2001 wiedereröffnen. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden sowohl die Ausstellungsfläche als auch die Veranstaltungsmöglichkeiten erheblich ausgeweitet. Privatleute konnten seitdem sogar Räume im Museum für eigene Veranstaltungen mieten. Aktuell ist das Museum offiziell geschlossen, neue Räumlichkeiten werden gesucht.
Das Stille Museum bereitet in enger Zusammenarbeit mit Geisteswissenschaftlern und Architekten aus Berlin, Moskau und New York das Projekt Raum der Stille. Als Ziel haben die Initiatoren ins Auge gefasst, Privatleute, Firmen und Stadtverwaltungen davon zu überzeugen, Meditationsstätten zu schaffen. Dadurch könnte die Kunst eine neue soziale Aufgabe bekommen.
Stille Räume können den Besucher dazu bringen, mit sich selbst zu kommunizieren. Damit erfüllen sie eine ähnliche Funktion wie eine konfessionslose Kapelle. Zur Selbstfindung soll auch die Architektur des Raumes beitragen. Anlass für diese Projekt waren die positiven Erfahrungen, die mit dem Stillen Museum in Berlin gemacht worden waren. Das Konzept der Erlebbarkeit von Stille auf den Besucher soll nun so weit ausgebaut werden, dass es im Prinzip überall eingesetzt werden kann. Das komplexe Werk der stillen Räume, das dem Besucher ganz neue Erfahrungen vermittelt, ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Kunst, Einrichtung und Architektur.
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