Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche

Ein blutiger Höhepunkt der künftigen NS-Herrschaft ereignete sich Ende Juni 1933 in Berlin: Etwa 500 Juden und politisch missliebige Personen wurden von Hunderten Mitgliedern der SA verschleppt und gefoltert. Dabei starben mindestens 23 Menschen. Der Anlass für diese Bluttat, die als Köpenicker Blutwoche in die Geschichte einging, war das deutschlandweite Verbot von SPD und "Deutschnationalem Kampfring". Im Verlauf der Terroraktion schoss Anton Schmaus, ein SPD-Mitglied drei SA-Männer in Notwehr nieder. Daraufhin eskalierte die Gewalt.

So entstand die Gedenkstätte

In zahlreichen Bezirken Ost-Berlins und weiteren Städten der DDR entstanden zu Beginn der 1980er Jahre die sogenannten "antifaschistischen Traditionskabinette". Diese schilderten den antifaschistischen Widerstand durch Mitglieder der KPD. Gegen den Willen der SED-Kreisleitung wurde am 8. Mai 1980 auch i früheren Amtsgerichtsgefängnis in Köpenik ein derartiges "Traditionskabinett" eröffnet. Dieses war zunächst in zwei Räumen im Keller untergebracht, bevor es 1987 in den früheren Betsaal im ersten Stock umzog.

Nach der Wende wurde im Herbst 1990 der Interessenverband ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener gegründet, der die Arbeit des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer fortsetzte. Nun wurde jedoch die nicht mehr zeitgemäße Ausstellung überarbeitet, so wurden etwa einzelne Teile entfernt.

Die neue Ausstellung, welche 1993 eröffnet wurde, stand jedoch öffentlich in der Kritik, das DDR-Geschichtsverständnis reproduzieren zu wollen. Deshalb wurde die Ausstellung in den folgenden beiden Jahren gründlich verändert. Ein weiterer Relaunch erfolgte anlässlich des 80. Gedenkens an die Köpenicker Blutwoche zum 21. Juni 2013. Die aktuelle Ausstellung ordnet die tragischen Ereignisse der Köpenicker Blutnacht in den überregionalen Gesamtzusammenhang der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ein. Gezeigt wird auch, wie flexibel die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gliederungen der NSDAP und staatlichen Instanzen waren. Aus heutiger Sicht zeugt die Köpenicker Blutnacht vom totalen Versagen der Zivilgesellschaft. Denn selbst die NS-Führung war überrascht davon, wie weit sie damals gehen konnte, ohne auf Widerstand zu stoßen.

Besucherinformation und Kontakt

Weitere Informationen zu Museen in Berlin

Berlin Sehenswürdigkeiten, Reise und Insider Tipps

Berlin ist immer eine Reise wert

[ © Das Copyright liegt bei www.berlin-travel-sightseeing.com | Berlin Sightseeing - Reisetipps und Sehenswürdigkeiten]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.berlin-travel-sightseeing.com