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Wie verändert die industrielle Massenproduktion die Sachkultur? Eine Antwort auf diese Frage können die Besucher im Museum der Dinge finden.
Die Sachkultur, die sich aus der industriellen Waren- und Massenproduktion des 20. und 21. Jahrhunderts entwickelt, steht im Museum der Dinge im Vordergrund. Das Herzstück der Sammlung bildet das Archiv des Deutschen Werkbundes. Das Museum der Dinge befindet sich in einem früheren Werkstattgebäude und präsentiert einen Bestand von circa 20.000 Objekten und etwa 35.000 Objekten.
Kulturpolitiker, Künstler und Industrielle hatten sich 1907 zum Deutschen Werkbund (DWB) zusammengeschlossen. Weil sich die Menschen im zunehmenden Maß der Massenproduktion immer mehr entfremdeten, wollte der DWB dieser Entwicklung entgegenwirken. Als Kernaufgabe sahen die Gründer die ästhetische Bildung.
Das Werkbundarchiv wurde 1973 als eingetragener Verein gegründet. Als Kernaufgabe sah dieser Verein die kritische Dokumentation der historischen und aktuellen Entwicklungen, gemessen an der Art, wie Dinge entwickelt wurden. Vier Jahre nach der Gründung des Vereins erhielt das Werkbund den wissenschaftlichen Nachlass des Architekten und Kulturtheoretikers Hermann Muthesius, der den Grundstock der Dokumentensammlung bildete.
Nachdem das Werkbundarchiv bereits mehrere aufsehenerregende Ausstellungen organisiert hatte, zog es in den Martin-Gropius-Bau ein. Nun erhielt die Sammlung den Untertitel "Museum der Alltagskultur des 20. Jahrhunderts". Nach einer weiteren spektakulären Ausstellung anno 1993 konzentrierte sich das Werkbundarchiv ab Mitte der 1990er Jahre vorwiegend auf die Präsentation der eigenen Sammlung.
Aus dem Martin-Gropius-Bau musste das Werkbundarchiv 2002 ausziehen. Während ein neuer Standort gesucht wurde, arbeitete das Museum der Dinge als nomadisches Museum in Form von Gastinstallationen in anderen Häusern oder im öffentlichen Raum weiter. Schließlich hatten die Verantwortlichen den neuen Standort in Berlin-Kreuzberg gefunden. Dokumenten-Archiv und Verwaltung konnten 2006 hierher ziehen. Die Objektsammlung folgte ein Jahr später. Zur Wiedereröffnung wurde das Projekt "Kampf der Dinge - eine Ausstellung im 100. Jahr des Deutschen Werkbundes" durchgeführt, das im Rahmen eines offenen Depots als Schausammlung erhalten blieb.
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