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Die Geschichte der Flucht aus dem sozialistischen Deutschland nach Westen ist Thema der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Bis 1990 war hier das zentrale Aufnahmelager für Flüchtlinge.
Der jüngeren deutschen Geschichte widmet sich die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Die deutsch-deutsche Teilung, die Fluchtbewegung aus der Deutschen Demokratischen Republik und der Neuanfang der Flüchtlinge in Westdeutschland wird hier beleuchtet. Untergebracht ist die Erinnerungsstätte im einstigen Notaufnahmelager. Es handelte sich dabei um die zentrale Anlaufstelle in West-Berlin für Menschen, die aus der DDR flüchten und übersiedeln wollten. Während sie hier das für die Übersiedlung erforderliche Aufnahmeverfahren durchliefen, waren die Flüchtlinge hier untergebracht.
Einen hohen Symbolwert hatte das Notaufnahmelager vor allem in den ersten Jahren von 1956 bis 1963, es galt den Ostdeutschen als "Tor in die Freiheit". Zahlreiche Politiker aus dem Westen besuchten das Lager in jenen Jahren, um ihre Solidarität mit den Ostdeutschen zu bekunden. Ab 1994 kamen außerdem verstärkt polnische Aussiedler nach Marienfelde. Nach der Wende blieb das Lager bis zum Sommer 2010 geöffnet. Seit Dezember diesen Jahres dient es als Übergangswohnheim für Flüchtlinge und Asylbewerber.
Ehemalige Flüchtlingen, Mitarbeitern des Aufnahmelagers und Wissenschaftlern ist es zu verdanken, dass die Erinnerungsstätte heute existiert. Sie hatten schon kurz nach dem Mauerfall 1990 damit begonnen, Informationen und Dokumente über und Gegenstände aus Marienfelde zu sammeln. Schließlich gründeten sie im Oktober 1993 den Verein "Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde". Dessen Ziel war die Erforschung der Geschichte der deutsch-deutschen Fluchtbewegung sowie des Notaufnahmelagers. Diese Erkenntnisse wollten sie dokumentieren und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. In den vergangenen Jahren hatte der Verein zahlreiche Ausstellungen organisiert und 2005 ein Denkmal errichtet. Modell für das Denkmal stand ein Koffer, mit dem ein Flüchtlingspaar 1957 im Notaufnahmelager angekommen war. Dieser Koffer soll stellvertretend für die insgesamt vier Millionen Flüchtlinge aus der DDR stehen.
Die Erinnerungsstätte gehört seit 2009 zur "Stiftung Berliner Mauer." Neben dem Notaufnahmelager gehört die Gedenkstätte Berliner Mauer der Stiftung an.
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