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Ihn den Prominentenfriedhof Berlins zu nennen wäre eine Übertreibung, aber die Grabsteine auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof lesen sich wie ein „Who is Who“ der Vergangenheit: Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnany und Justus Delbrück , Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Helene Weigel und Hanne Hiob, Anna Seghers, Heiner Müller, Arnold Zweig, Heinrich Mann, Hans Mayer, Stephan Hermlin, die Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Johann Gottlieb Fichte, berühmter Architekten wie Schadow, Schinkel und Stüler, der Buchdrucker Ernst Theodor Litfaß. Auf dem Friedhof hat auch Alt-Bundespräsident Johannes Rau seit 2006 ein Ehrengrab.
Am Eingang zum Friedhof steht das Bertolt-Brecht-Haus. Ein hochaufragendes Kreuz erinnert an die Gedenkstätte für Widerstandskämpfer. Widerstandskämpfer, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Am Fuße des Kreuzes trägt ein Steinquader die Namen der Beteiligten an dem gescheiterten Anschlag auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, die in der Lehrter Straße inhaftiert und in der Nacht vom 22. zum 23. April 1945 von einem SS-Kommando in einer nahe gelegenen Parkanlage umgebracht worden waren: Klaus Bonhoeffer, Hans John, Richard Kuenzer, Carl Adolf Marks, Wilhelm zur Nieden, Friedrich Justus Perels, Rüdiger Schleicher und Hans Ludwig Sierks. Außerdem finden sich hier die Namen von Justus Delbrück (verstorben in russischer Haft) als auch Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi, die in den Konzentrationslagern Flossenbürg bzw. Sachsenhausen ermordet wurden.
Der 1762 angelegte und bis 1826 mehrmals vergrößerte Friedhof bedeckt eine Fläche von 17.000 Quadratmetern und steht seit 1983 vollständig unter Denkmalschutz, nicht zuletzt wegen der unzähligen künstlerischen Bildhauerarbeiten. Gegen Ende der 1860er Jahre musste der Friedhof wegen Überbelegung geschlossen werden. 1889 wurden Teile des Friedhofsgeländes verkauft und die dort gelegenen Grabstellen von Hegel, Fichte, Klenze und anderen zu ihren jetzigen Standorten verlagert. Nach Einführung der Feuerbestattung erwies sich der Friedhof als ausreichend groß, so dass er 1921 für neue Bestattungen freigegeben werden konnte.
Adresse: Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße 126, Berlin-Mitte
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