Kongresshalle

Am Südufer der Spree, in der Nähe des Reichstagsgebäudes und zentral im Tiergarten erhebt sich auf einem 92 mal 96 Meter großen Sockelgeschoß die Riesenmuschel der Kongresshalle, vom Berliner Volksmund als „Schwangere Auster" tituliert. Sie entstand zur Internationalen Bauausstellung INTERBAU 1957 und wurde am 19. September 1957 als Geschenk der US-Regierung an die Stadt Berlin übergeben. Heute steht sie unter Denkmalschutz.

Die seinerzeit bautechnisch gewagte, weit ausschwingende Spannbeton-Dachkonstruktion wird von Stahlträgern gestützt, die bloß auf zwei Punkten anlehnen. Das zu zwei Seiten hin großräumig verglaste Sockelgeschoß ermöglichte eine großzügige und sehr offene Raumgestaltung. Damit interpretierte Architekt Hugh A. Stubbins, Assistent von Walter Gropius an der Harvard-Universität in Cambridge, unterstützt von Werner Düttmann und Franz Mocken, das Amerikanischen Versprechen von Freiheit architektonisch: Unter diesem Dach sollte alles möglich sein. Dementsprechend vielfach wurde diese außergewöhnliche Architektur nachgeahmt.

23 Jahre nach Bauabschluss, am 21. Mai 1980, fiel das Dach partiell ein, weil der Stahlkern des vorderen Dachbogens oxidiert war. Unter seinen Trümmern starb ein Journalist. Obwohl noch kein Nutzungskonzept bestand, wurde die Kongresshalle originalgetreu wiederaufgebaut (das war man den Stiftern schuldig) und dabei auf den technisch neusten Stand nachgerüstet. Pünktlich zur 750-Jahr-Feier Berlins im August 1987 war sie fertig.

Im Inneren der „schwangeren Auster“ ist auf drei gegeneinander versetzten Ebenen die große Empfangshalle untergebracht. Weiterhin gibt es einen Ausstellungsbereich, ein großes Auditorium (1025 Sitzplätze), eine Ausstellungshalle, einen Theatersaal (385 Sitzplätze), eine Cafeteria und weitere, kleinere Räume für Kongresse oder Seminare. Zur Spreeseite hin schaut das zweigeschossige Restaurant „Auster“. Mitten in einem künstlichen Teich vor dem Haus steht die überdimensionale weichgeschwungene Plastik "Zwei Formen" des englischen Bildhauers Henry Moore.

1989 wurde das Gebäude als „Haus der Kulturen der Welt“ für Veranstaltungen und Ausstellungen wieder eröffnet. Auf dem Programm stehen neben internationalen Tagungen die zeitgenössischen außereuropäischen Künste und aktuelle Entwicklungen in den Kulturen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas mit Beziehung auf die künstlerischen und kulturellen Folgen der Globalisierung. Das Ergebnis der Arbeit sind innovative und experimentelle Präsentationen bildender Kunst, Tanz, Theater, Film, Literatur, Performances und Musik.

Besucherinformation und Kontakt

Adresse: John-Forster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin-Tiergarten
Telefon: (030) 39 78 70
Webseite: www.hkw.de
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch 10 bis 18 Uhr; Donnerstag - Sonntag 12 bis 20 Uhr
(Zu Veranstaltungen, Ausstellungen und Feiertagen abweichend)

Berlin ist immer eine Reise wert

[ © Das Copyright liegt bei www.berlin-travel-sightseeing.com | Berlin Sightseeing - Reisetipps und Sehenswürdigkeiten]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.berlin-travel-sightseeing.com