Neptunbrunnen

Auf dem Alexanderplatz, der großen Freifläche zwischen Fernsehturm, Marienkirche und Rotem Rathaus im Alt-Berliner Ortsteil Mitte, steht einer der ältesten und schönsten Brunnen von Berlin: Der neobarocke Neptunbrunnen (auch Schlossbrunnen genannt). Als eine der größten bildkünstlerischen Brunnenanlagen der Welt, beeindruckt er schon durch seine schiere Größe: Zehn Meter Höhe bis zur Spitze von Neptuns Dreizack, sein Wasserbecken misst 18 Meter im Durchmesser.

Das Brunnenbecken in der Form eines vierblättrigen Kleeblatts besteht aus rotem polierten Granit. In dessen Mitte erhebt sich eine Felseninsel aus dem Wasser, auf der vier Tritonen eine mächtige Muschel tragen. Und auf dieser thront der Meeresgottes Neptun, umgeben von Putten und Meerestieren. Sein „göttlicher“ Dreizack ragt über seine linke Schulter steil in die Luft. Den Brunnenrand zieren vier weiblichen Figuren, die die Flüsse Elbe, Oder, Rhein und Weichsel symbolisieren.

Ab 1888 wurde der Brunnen als Geschenk des Berliner Magistrats an Kaiser Wilhelm II auf dem damaligen Schlossplatz zwischen Berliner Stadtschloss und Marstall errichtet und nach drei Jahren Bauzeit am 1. November 1891 eingeweiht. Die Idee eines Monumentalbrunnens an dieser Stelle stammte von Karl Friedrich Schinkel. Verwirklicht wurde der Bau dann von Bildhauer Reinhold Begas und gilt heute als sein Hauptwerk.

Weil der Brunnen durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt war, wurde er nach der Sprengung des Stadtschlosses 1951 abgetragen und eingelagert, die Figuren wurden in Lauchhammer restauriert bzw. neu gegossen. 1969 wurde er schließlich an der heutigen Stelle wiederaufgebaut, farblich passend zum "Roten Rathaus". Beleuchtet wird der Brunnen von acht historischen Berliner Leuchten, die bis 2009 mit Gas betrieben und dann auf moderner LED Beleuchtung umgerüstet wurden. Der Neptunbrunnen steht unter Denkmalschutz.

Nach seinem Baumeister sprach der Berliner Volksmund vom Neptunbrunnen zunächst als "Begasbrunnen". Später wurde er umbenannt: Da man Neptuns Dreizack auch als Forke bezeichnet, hieß der Brunnen dann "Forckenbecken", zu Ehren Maximilian Forckenbecks, des damaligen Berliner Oberbürgermeister. Die vier weiblichen Figuren gelten übrigens als "die einzigen Berlinerinnen, die den Rand halten können".

Besucherinformation und Kontakt

Adresse: Karl-Liebknecht-Straße 8, 10178 Berlin-Mitte

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