Rotes Rathaus

Als Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs für einen Rathausneubau erhielt 1859 der Architekt Herrmann Friedrich Waesemann die Aufgabe die Durchführung des Rathausneubaus unter Beachtung der Entwürfe Karl Friedrich Schinkels nach den Vorbildern des Rathauses zu Thorn in Westpreußen und des Turms der Kathedrale von Laon in Frankreich zu übernehmen. Heraus kam eine Mischung aus Romanik, Klassizismus und italienische Frührenaissancearchitektur, in der am 6.1.1870 die erste Versammlung der Stadtverordnetenstattfand. Die Kosten des Neubaus blieben 100.000 Taler unter (!) dem Kostenvoranschlag. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde das Berlinische Rathaus zum alleinigen Sitz des Magistrats erklärt: weil es "nicht allein in der Mitte der übrigen Städte, sondern auch bei Unserm Residentz-Schloß gelegen ist".

Nach der Reparatur der erheblichen Kriegsschäden, originalgetreu Rekonstruktion der Fassade und Neugestaltung der Innenräume 1951 - 1955 wurde das Rote Rathaus, damals noch DDR, zum 30.11.1955 Sitz des Oberbürgermeisters, des "Magistrats von Groß-Berlin" und der Stadtverordnetenversammlung von Berlin-Ost. West-Berliner Bürgermeister und Stadtparlament waren im Schöneberger Rathaus untergebracht. Seit dem 3.Oktober 1991 ist das Rote Rathaus Sitz des Regierenden Bürgermeisters (also Bürgermeister der Stadt und Ministerpräsident des Bundeslandes) und der Staatskanzlei, und heißt seitdem offiziell "Berliner Rathaus".

Seine Klinkerarchitektur hat dem Rathaus den Beinamen "Rot" verliehen, nicht die Politik. Die zwischen Fernsehturm und Spree gelegene dreigeschossige, annähernd quadratische Mehrflügelanlage hat die beeindruckende Grundfläche von 99,2 mal 87,9 Metern und drei moderne Innenhöfe. Der Turm ragt 97 m in die Höhe. In einem Fries zwischen dem Erdgeschoss und der ersten Etage der Fassade erzählen 36 Terrakottatafeln eine "Steinerne Chronik" Berlins von der Christianisierung der Slaven bis in das 19. Jahrhundert.

Die zwei Statuen vor dem Rathaus stellen die "Trümmerfrau" und den "Aufbauhelfer" dar und erinnern an den schweren Wiederaufbau der Stadt. Der Wappensaal mit den Darstellungen der Wappen der Berliner Stadtbezirke wird für Empfänge oder Eintragungen ins Goldene Buch der Stadt eingesetzt, während der große Saal Empfängen, Konzerten oder Lesungen dient. Im neun Meter hohen Säulensaal mit seinem von prächtigen Säulen getragenen Kreuzgewölbe, der früheren Magistratsbibliothek, finden Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Die Wände der Gänge der dritten Etage zieren die Portraits aller Berliner Ehrenbürger.

Besucherinformation und Kontakt

Adresse: Rathausstraße 15 (bis 1951 Königstraße), 10173 Alt-Berlin OTMitte, Bezirk Mitte
U und S-Bahn: Alexanderplatz, Jannowitzbrücke
Bus: 100, 143, 148, 200, 348
Telefon: Tel.: 030 90260
Webseite: www.rotesrathaus.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr

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