Die Marienkirche

Mitte-Tiergarten-Wedding

Die Berliner Marienkirche steht in der Nähe des Alexanderplatzes am Fuße des Fernsehturms im Bezirk Mitte-Tiergarten-Wedding. Es handelt sich um eine von insgesamt sechs mittelalterlichen Kirchen im Herzen Berlins, die sich heute als moderne Citykirche versteht, also um eine Art begehbarer Glaubenswelt. Die Marienkirche beherbergt außerdem eines der bedeutendsten Kunstwerke aus dem Mittelalter, nämlich das sogenannte Totentanzfresko.

Die Geschichte der Kirche

Die Marienkirche wurde während des 13. Jahrhunderts in der Nähe der Nikolaikirche am Neuen Markt gebaut, als die Stadt erstmals erweitert wurde. Auf den Grundmauern aus Feldsteinen wurde aus roten Ziegeln eine Hallenkirche errichtet. Der Kirchturm, der ursprünglich aus Rüdersdorfer Muschelkalk bestand, musste von 1663 bis 1666 erneuert werden, nachdem er durch einen Brand beschädigt worden war. Abgeändert wurde der nunmehr gotische Bau durch Gotthard Langhans im Stil der Neogotik.

Ihr heutiges Gesicht verdankt die Marienkirche der Restaurierung durch das DDR-Regime im Zuge der Umgestaltung des Alexanderplatzes. Heute gehört die Marienkirche der Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien und wird sowohl vom Kirchenkreis Berlin Stadtmitte als auch der Berliner Landeskirche für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt.

Die Ausstattung der Marienkirche

Das berühmteste Kunstwerk in der Marienkirche ist das Totentanzfresko, das sich in der Turmhalle befindet. Dabei handelt es sich um ein zwei Meter hohes und 22,6 Meter langes Wandbild. Darauf sind weltliche und geistliche Vertreter der Stände zu sehen, die jeweils mit einer Gestalt des Todes tanzen. Das Totentanzfresko dürfte im Pestjahr 1484 entstanden sein und hat vermutlich die Totentänze in Lübeck oder Hamburg als Vorbild. Das Zentrum des Freskos bildet eine Kreuzigungsszene, welche die weltlichen und geistlichen Ständevertreter voneinander trennt. Während der Reformationszeit wurde das Totentanzfresko der Marienkirche übertüncht und erst 1861 neu entdeckt.

Zur weiteren Ausstattung der Marienkirche gehört eine Alabasterkanzel, die Anfang des 18. Jahrhunderts von Andreas Schlüter geschaffen wurden, sowie ein bronzenes Taufbecken aus der Gotik. Die Orgel wurde von Joachim Wagner, einem Schüler Gottfried Silbermanns, ab 1720 erbaut und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umgebaut.

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