Friedhof Grunewald-Forst

Charlottenburg-Wilmersdorf

Der Friedhof Grunewald-Forst am Schildhornweg im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gilt als einer der idyllischsten Friedhöfe in der Bundeshauptstadt. In Berlin kennt man ihn auch unter dem Namen "Friedhof der Namenlosen", respektive "Selbstmörderfriedhof".

Diesen Namen trägt der Friedhof unweit der Havel, weil in der Nähe gelegentlich Wasserleichen ans Ufer gespült wurden. Darunter waren auch einige Selbstmörder. Deren Bestattung stellte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ein Problem dar, weil die Kirche den "Todsündern" das Begräbnis auf regulären Friedhöfen verweigerte. Deshalb bestattete die zuständige Forstverwaltung ab Ende der 1870er Jahre diese Leichen in einer Lichtung in der Nähe des Fundortes. Das hatte sich schnell herumgesprochen, sodass sich Angehörige von Selbstmördern auch aus der weiteren Entfernung an die Forstverwaltung wandten.

Aus dem wilden Begräbnisplatz wird ein Friedhof

Nachdem 1920 Groß-Berlin gebildet worden war, gelangte der Begräbnisplatz in den Besitz der Stadt und wurde im Lauf der folgenden Jahre zum offiziellen Friedhof Grunewald-Forst. Ende der 1920er Jahre wurde das nahezu 5.000 Quadratmeter große Gelände mit einer Mauer begrenzt und mit einem Eingangstor versehen. Nun wurde der Friedhof Grunewald-Forst auch für "normale" Begräbnisse genutzt.

Zivilisten, welchen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zunächst notdürftig in Parks bestattet wurden, bettete man nach Kriegsende in den Friedhof Grundewald-Forst um. Für sie wurden mehr als 60 Einzel- und ein Sammelgrab angelegt.

Die Gräber berühmter Persönlichkeiten

Lange vor seinem Tod am 26. August 1950 hatte sich der Heimatforscher Willi Wohlberedt ein Grab auf dem Friedhof Grunewald-Forst reservieren lassen, das heute in der Liste der Ehrengräber geführt wird. Der frühere Oberförster Willi Schulz wurde im zweiten Ehrengrab dieses Friedhofs begraben. Zu den bekannten Persönlichkeiten, die auf dem Friedhof Grunewald-Forst begraben wurden, gehören der Schriftsteller Clemens Laar, der 1960 durch einen Suizid aus dem Leben schied, sowie die Sängerin Nico, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstarb.

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