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Russisch-Orthodoxer Friedhof Tegel

Reinickendorf

Der Russisch-Orthodoxe Friedhof Tegel im Bezirk Reinickendorf wurde 1893 als Friedhof für die zahlreichen Exilrussen in Deutschland angelegt. Er befindet sich im Besitz des Wohltätigkeitsvereins Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir e.V.

Darum wurde der Russisch-Orthodoxe Friedhof Tegel gebaut

Zahlreiche russische Auswanderer hatten im ausgehenden 19. Jahrhundert die Reise nach Amerika nicht geschafft und waren in deutschen Hafenstädten gestrandet. Deshalb setzte sich der damalige Erzpriester in der deutschen Botschaft, Alexej Maltzew für die Gründung eines Wohltätigkeitsvereins sowie die Einrichtung eines russisch-orthodoxen Friedhofs ein.

Damit die Verstorbenen in Heimaterde ihre letzte Ruhe finden konnten, schickte Zar Alexander III. 4.000 Tonnen Erde aus verschiedenen Regionen Russlands. Diese wurden auf dem etwa zwei Hektar großen Gelände aufgetragen. Im Zentrum der quadratischen Friedhofsanlage wurde 1894 außerdem eine Kapelle errichtet, die der Moskauer Basilikuskathedrale nachempfunden war. Geschmückt wurde die Kapelle mit ihren charakteristischen, kegelförmigen Türmen mit kostbaren Ikonen, die jedoch zu einem späteren Zeitpunkt geraubt wurden.

Das Bild des Russisch Orthodoxen Friedhofs Tegel ist geprägt von weißen Andreaskreuzen und Grabhügeln, die mit Efeu bepflanzt wurden. Der Friedhof beherbergt sowohl einfache als auch prächtig geschmückte Erdgräber. Diese sind durchgehend gemäß der orthodoxen Tradition von Ost nach West ausgerichtet.

Vor allem russische Emigranten, die nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches aus Russland geflohen waren, wurden in den 1920er Jahren auf dem Russisch-Orthodoxen Friedhof Tegel begraben. Darunter befanden sich auch bekannte Persönlichkeiten wie der zaristische Kriegsminister Wladimir Suchomlinow oder Außenminister Sergej Sasonow.

Genutzt wird der Russisch-Orthodoxe Friedhof bis in die Gegenwart pro Jahr finden dort etwa 20 Begräbnisse statt. In direkter Nähe zum Pfarrhaus befindet sich übrigens der Soldatenfriedhof, dessen Kennzeichen ein Kriegerdenkmal ist, welches 1920 errichtet wurde.

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