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Sankt-Michael-Kirche

Mitte-Tiergarten-Wedding

Bei der Sankt-Michael-Kirche im Bezirk Mitte-Tiergarten-Wedding handelt es sich neben der Sankt-Hedwigs-Kathedrale um eine der ältesten katholischen Kirchen Berlins. Sie wurde in der ersten Hälfte der 1850er Jahre in der Luisenstadt erbaut und steht unter Denkmalschutz.

Die Geschichte der Sankt-Michael-Kirche

Die St. Hedwig-Gemeinde hatte bereits 1837 den Antrag gestellt, eine zweite katholische Kirche in Berlin zu bauen. König Friedrich Wilhelm IV. genehmigte den Antrag und plante die Sankt-Michael-Kirche als Garnisonskirche für die katholischen Soldaten. Die ersten Pläne fertigte August Soller, ein Schüler Karl Friedrich Schinkels, bereits 1846 an. In den ersten Plänen war noch eine Doppelturmfront eingezeichnet, auf die später jedoch verzichtet wurde. Stattdessen entschied sich der Architekt für einen Kuppelbau mit einem lang gezogenen Tambour. Heute gilt die Sankt-Michaels-Kirche als gelungene Verbindung zwischen der mittelalterlichen und der klassizistischen Architektur. In dem Bauwerk, das wesentlich von den Renaissance-Kirchen Norditaliens beeinflusst ist, setzte Soller den Rundbogenstil, der wesentlich von seinem Lehrherrn geprägt wurde, nahezu in Perfektion um.

Die Bauarbeiten an der Sankt-Michaels-Kirche, die unter dem Patrozinium des Erzengels Michael steht, dauerten von 1851 bis 1856 an. Zunächst wurde 1861 eine militärische Kirchengemeinde mit 3.000 Mitgliedern gegründet, 1863 folgte eine zivile Kirchengemeinde. Diese wuchs beständig an, sodass 1888 die Gemeinde Sankt Michael zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bei einem alliierten Luftangriff wurde die Luisenvorstadt am 3. Februar 1945 nahezu komplett zerstört, auch die Sankt-Michael-Kirche wurde dabei schwer beschädigt, die Orgel sowie die Innenausstattung wurden zum größten Teil vernichtet.

Der Bau der Berliner Mauer riss die Kirchengemeinde auseinander. Für den West-Berliner Sprengel wurde am Mauerstreifen eine neue Sankt-Michael-Kirche errichtet. Ursprünglich sollte diese Kirche nach einer möglichen deutsch-deutschen Einheit das neue Zentrum der Gemeinde bilden. Weil sich die Gemeinden jedoch sehr stark auseinander entwickelt haben, blieb die Gemeinde geteilt. Die ersten Sanierungsarbeiten an der ursprünglichen Sankt-Michael-Kirche erfolgten bereits Ende der 1970er Jahren, nach der deutsch-deutschen Einigung erfolgten weitere Sanierungsarbeiten.

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