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Neukölln
Der Türkische Friedhof im Bezirk Neukölln gilt als historisches Zeugnis, welches die Wurzeln der türkischen Kultur in Berlin aufzeigt und bewahrt. Der Türkische Friedhof am Columbiadamm liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neuen Garnisonsfriedhof.
Die Anfänge der türkischen Kultur in Berlin
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann Preußen damit, diplomatische Beziehungen zum Osmanischen Reich zu pflegen. Diese wurden nach dem Siebenjährigen Krieg intensiviert, weshalb ein ständiger Botschafter in Berlin residierte. Nachdem der Gesandte Ali Aziz Efendi verstorben war, stellte König Friedrich Wilhelm III. ein Areal in der Tempelhofer Feldmark zur Verfügung, auf dem ein Begräbnis nach islamischem Ritus durchgeführt werden konnte. In den folgenden Jahren kamen weitere Gräber für Mitglieder der türkischen Gesandtschaft hinzu.
Weil das Tempelhofer Feld regelmäßig für Manöver und Gefechtsübungen abgehalten wurden, wurde 1866 im Zuge der Roonschen Heeresreform hier eine Kaserne errichtet. Im Gegenzug erhielt die türkische Gemeinde das Gelände am Columbiadamm. Dieser wurde am 19. Dezember 1866 offiziell eingeweiht.
Ein Symbol für die Freundschaft
Das preußische Königshaus verstand den Türkischen Friedhof als Symbol für die internationale Freundschaft und ließ den Türkischen Friedhof entsprechend prächtig gestalten. So wurde die Eingangspforte im maurischen Stil gestaltet. Zum Gedenken an den verstorbenen türkischen Botschafter in Berlin und weitere Mitglieder der Gesandtschaft gestaltete Gustav Voigtel, seines Zeichens königlicher Baumeister, einen Obelisken, der in der Mitte des Türkischen Friedhofs aufgestellt wurde. Obelisk und Eingangspforte wurden auf eine Achse mit der Gedenkstätte für die Gefallenen in den Freiheitskriegen gegen Napoleon auf dem benachbarten Garnisonsfriedhof gelegt. Damit sollte die freundschaftliche Verbindung zwischen Osmanischem Reich und Preußen verdeutlicht werden.
Auch die Gefallenen türkischen Soldaten im Ersten Weltkrieg wurden auf dem Türkischen Friedhof bestattet. In den folgenden Jahren wurden hier nicht mehr nur Türken, sondern auch Muslime anderer Nationalitäten bestattet. Bestattungen erfolgten auf dem Türkischen Friedhof bis 1989. In den vergangenen Jahren wurde aus dem Türkischen Friedhof ein islamisches Gemeindezentrum, in dem mit der Sehitlik-Moschee auch Berlins größte Moschee steht.
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