Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Lichtenberg

Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Stadtbezirk Lichtenberg ist auch als Sozialistenfriedhof bekannt, weil hier zahlreiche Sozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten begraben wurden. Um diesen Friedhof anzulegen, kaufte die Stadt Berlin ein 1.000 mal 250 Meter großes Gelände im Osten der Stadt. Anschließend erarbeitete der damalige Stadtgartendirektor Hermann Mächtig die Planung für diesen Parkfriedhof, der am 21. Mai 1811 eingeweiht wurde.

Die Geschichte des Friedhofs

Bis 1911 diente der Zentralfriedhof Friedrichsfelde als Armenfriedhof, mittellose Bürger wurden hier auf Kosten der Stadt bestattet. Diese Praxis wurde jedoch eingestellt, weil wegen der ansprechenden Gestaltung zunehmend wohlhabende Bürgerfamilien den Zentralfriedhof Friedrichsfelde als letzte Ruhestätte wählten.

Wilhelm Liebknecht, Gründer der SPD war der erste prominente Sozialist, der sich im August 1900 auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestatten ließ. Zahlreiche prominente Sozialisten sowie die Opfer des Spartakusaufstandes folgten ihm. Zum Gedenken an die Opfer der Arbeiterbewegung entwarf Ludwig Mies van der Rohe ein Revolutionsdenkmal, welches durch den Verkauf von Postkarten finanziert wurde. Enthüllt wurde das Denkmal schließlich am 13. Juni 1926. Kommunistische Politiker und Arbeiter hielten hier bis 1933 regelmäßige Gedenkfeiern ab.

Dieses Gedenkmal wurde allerdings 1935 bis auf das Fundament abgetragen. Die repräsentativen Grabstätten am Eingangsbereich wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls entfernt, um Platz für die "Gedenkstätte der Sozialisten" zu schaffen. Bei dieser Gedenkstätte handelt es sich um eine kreisförmige Klinkermauer, deren Mittelpunkt ein Prophyrstein mit der Inschrift "Die Toten mahnen uns" bildet.

Bedeutende Grabstätten

Zu den bedeutendsten Gräbern auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde gehört das Grab des 1896 verstorbenen Simon Blad, der sein Vermögen der Stadt vererbte, um damit soziale Einrichtungen zu finanzieren. Zu den Künstlern, die hier begraben wurden, gehören beispielsweise die Grafikerin Käthe Kollwitz, der Schriftsteller F.C. Weiskopf und der Regisseur Konrad Wolf.

Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde ist zwischen Februar und November ab 7.30 Uhr geöffnet, im Dezember und Januar ab 8 Uhr.

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