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Rund 49 Jahre waren die Alliierten Siegermächte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin präsent. Das Alliierten Museum erinnert daran.
Obwohl es vier Siegermächte gab, die gemeinsam die Naziherrschaft in Europa beendeten, entstand schon bald nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 durch das Oberkommando der deutschen Wehrmacht eine neue Front, eine kalte Front. Im Westen die Nato, im Osten der Warschauer Pakt. In keiner anderen deutschen Stadt war dies so zu spüren wie in Berlin.
Das Alliierten Museum in der Clayallee gibt einige Einblicke in diese Zeit aus Sicht der Westalliierten, im Besonderen der USA, aber auch Englands und Frankreichs. Dass östliche Pedant hierzu ist das deutsch-russische Museum in Berlin-Karlshorst. Schon dieser Umstand, dass es zwei Erinnerungsorte gibt, einen westlichen und einen östlichen, die beide erst nach dem endgültigen Truppenabzug aller vier Siegermächte aus Berlin im Jahr 1994 entstanden, zeigt noch immer die Kluft auf und dies über 30 Jahre nach dem Mauerfall.
Mitten im früheren amerikanischen Sektor, im Ortsteil Dahlem, findet sich das Alliierten Museum, direkt an der ehemaligen Kronprinzenallee, die im Jahr 1949 in Clayallee umgetauft wurde, zu Ehren des damaligen US-Militärgouverneurs in Berlin, General Lucius D. Clay.
In Dahlem entstand ab 1946 eine richtige amerikanische Kleinstadt für die in Berlin stationierten Gis, mit einer großen Shopping-Mall, die inzwischen wieder abgerissen wurde, und dem Outpost Theater, dem größten Berliner US-Truppenkino, das damals Platz für 750 Besucher bot. Dieses ehemalige Kino ist heute der Sitz des Alliierten Museums, genauso wie die ehemalige Nicholson-Bibliothek. Zwischen beiden Gebäuden befindet sich der Kinoparkplatz, auf dem heute ein „Rosinenbomber“ der britischen Luftwaffe, ein Teil der Berliner Mauer inklusive Wachturm, das letzte Wachhäuschen vom Checkpoint Charlie sowie der Eskort-Waggon der französischen Armee stehen.
Das Alliierten Museum beherbergt zahlreiche Dokumente, Militaria, Grafiken sowie ein großes Audio- und Filmarchiv aus der Besatzungszeit. Allerdings können aufgrund von Platzmangel viele Stücke nicht ausgestellt werden und lagern so im Depot. Dafür werden immer wieder Sonderausstellungen und Veranstaltungen durchgeführt. So etwa am 9. Februar 2020, einem Sonntag, die Veranstaltung mit dem Titel: „Von Schokoladenfliegern und Spionen“. Die kostenlose, auf Familien ausgerichtete Führung durch das Museum, bei der interessante Geschichten zu den Objekten erzählt werden, endet mit einem Bastelworkshop für die Kinder. Es wird darum gebeten, sich bis zum 6. Februar anzumelden.
Schon im Jahr 2015 wurde beschlossen, dass das gesamte Alliierten Museum bis zum Jahr 2026 auf den Flughafen Tempelhof in den Hangar 7 umziehen soll. Allerdings signalisiert inzwischen die Betreibergesellschaft des Flughafens, dass die Bausubstanz so schlecht ist, dass dieser Termin voraussichtlich nicht eingehalten werden kann. Der Standort an der Clayallee wird folglich noch einige Jahre erhalten bleiben, obwohl der alte Flughafen Tempelhof dem geschichtlichen Aspekt wesentlich eher entspricht als ein Soldaten-Kino, denn immerhin landeten und starteten hier die Flieger der Luftbrücke während der Berlin-Blockade 1948-49. In Tempelhof soll dann auch die russische Seite mit ihrer Sicht der Dinge und ihren Objekten des kalten Krieges mit einbezogen werden, aber wann dies alles realisiert wird, ist offen.
Das Alliierten Museum in der Clayallee 135 ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei
Januar 2020
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