Kriminalitätsatlas Berlin, wo die Hauptstadt gefährlich wird

In Zeiten der Pandemie ist alles anders, auch die Kriminalität in Berlin, aber es gab ein vorher und es wird ein nachher geben. Wie und wo spielte sich die Kriminalität in der Hauptstadt ab, der Kriminalitätsatlas der Berliner Polizei gibt darüber Auskunft.

Bevor im Jahr 1989 die Mauer fiel, gab es in Berlin-West eigentlich nur ein paar Schwerpunkte für Kriminalität. Etwa der Bahnhof Zoo bei Drogendelikten, der Ku’damm und die Tauentzienstraße für Taschendiebstahl und die wirklich schweren Jungs versammelten sich in Kreuzberg. Für Berlin-Ost waren keine Zahlen zu erfahren, im Arbeiter- und Bauernstaat gab es offensichtlich keine Kriminalität. Das hat sich geändert. Seit dem Jahr 2008 veröffentlicht die Berliner Polizei alle zwei Jahre den Kriminalitätsatlas sowie jährlich die Kriminalstatistik. Im Jahr 2019 gab es 513.426 erfasste Fälle in ganz Berlin. Das ist schon eine ordentliche Zahl im Verhältnis zu der Anzahl der Menschen, die in Berlin leben. Bei 3,7 Millionen Einwohnern wäre das eine Straftat auf jeweils 7 Personen. Allerdings ist Berlin zugleich die meistbesuchte Stadt Deutschlands und spielt bezüglich der Übernachtungen in der Liga der ganz Großen wie New York, Singapur oder Dubai mit. Im Jahr 2019 waren es fast 14 Millionen Besucher, die für eine kürzere oder längere Visite Berlin mit ihrer Anwesenheit beehrten. Damit verändert sich das Verhältnis enorm, auf jeweils 34 Einwohner und Gäste kommt so eine Straftat. Wobei auch der einfache Ladendiebstahl oder der Internetbetrug mit in die Statistik einfließen und die Zahlen enorm aufblasen. Was nun den Berlin-Besucher betrifft, so stellt sich für ihn oder sie die Frage, wie sicher ist der Spaziergang oder die Fahrt durch Berlins Straßen, Gassen und Alleen? Diesbezüglich sind Straftaten wie Körperverletzung und Taschendiebstahl relevant.

Wie viel und wo in Berlin?

Insgesamt griffen in Berlin die Langfinger rund 34.000-mal in die Taschen fremder Leute, um sich anzueignen, was nicht ihnen gehört. Das ist im Verhältnis zum Vorjahr 2018 ein satter Rückgang von 26,2 %. Auch der Handtaschenraub ist mit 189 Fällen um 16,4 % rückläufig. Unter dem Straftatbestand der räuberischen Erpressung und des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer wurden 4473 Fälle im Jahr 2019 gelistet, wobei hier ein Großteil auf Taxifahrer entfällt, die von ihren Kunden ausgeraubt wurden. Böse Zungen behaupten, das sei die Strafe für die gewohnt ruppige „Freundlichkeit“ Berliner Droschkenkutscher. Raubüberfälle auf Fußgänger sowie Körperverletzungen auf Straßen, Plätzen und Wegen summieren sich auf 6930 Fälle in Berlin. Insgesamt kommen so 45.592 Straftaten im öffentlichen Raum für das Jahr 2019 zusammen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl und den Gästen Berlins bedeutet dies, dass nur jede 388. Person ein Opfer einer derartigen Straftat wird.

Wer unbedingt genau diese dreihundertachtundachtzigste Person sein möchte, die beim Berlin-Besuch beraubt oder verletzt wird, vielleicht auch beides, der ist auf dem Alexanderplatz genau richtig. Mit fast 40.000 Straftaten im Jahr 2019 führt der „Alex“ die Liste der Plätze und Orte in Berlin mit weitem Abstand an. Zugleich ist der Alexanderplatz der meistfrequentierte Platz der Hauptstadt, was die hohe Zahl der Straftaten wieder relativiert. An zweiter Stelle steht mit 12.527 Fällen die Tempelhofer Vorstadt, gefolgt von der Frankfurter Allee mit 11092 Straftaten. Wer es wirklich wissen will, ist in der Tempelhofer Vorstadt am besten aufgehoben, zu der auch Kreuzberg gehört, womit sich der Kreis zu der Zeit vor der Wende wieder schließt.

Juli 2020

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