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Am 5. September öffnet eine Dauerausstellung des Impressionismus im Museum Barberini in Potsdam.
Friedrich der Große ließ sich im 18. Jahrhundert eine eigene Bildergalerie errichten, die er bei der Eröffnung im Jahr 1763 Palast Barberini taufte. Das Vorbild dafür steht in Rom. Der Palazzo Barberini am Abhang des Quirinalshügels war zu diesem Zeitpunkt bereits rund 100 Jahre alt. Beide, das Museum Barberini in Potsdam wie auch das Palazzo Barberini in Rom sind prächtige Barockbauten, wobei beide erst in diesem Jahrzehnt nach langer Renovierung wieder zu Museen wurden. Die Römer brauchten dabei etwas länger als die Potsdamer, nämlich rund 60 Jahre. In Potsdamm waren die umfangreichen Arbeiten bereits nach vier Jahren im Jahr 2017 abgeschlossen. Vielleicht liegt es daran, das der römische Palazzo unter der Ägide der römischen Senatsverwaltung, die Renovierung und der Umbau des Potsdamer Museums jedoch von dessen Besitzer, dem Mitbegründer von SAP, Hasso Plattner, vorangetrieben wurde.
Der Milliardär hat sich so vor allem einen passenden Rahmen für die eigene Sammlung geschaffen, die in ihrem Kernsegment dem Impressionismus huldigt. Eine würdige Aufgabe für das Haus Friedrich des Großen am Alten Markt in Potsdam, der guten Stube der Stadt. Immerhin war für das Gebäude vor dem Kauf von Plattner auch die Nutzung als Hotel im Gespräch und davon gibt es in Berlin wie auch Potsdam reichlich, ein Museum für den Impressionismus jedoch ist einmalig.
Mit der Eröffnung der Dauerausstellung Sammlung Hasso Plattner am 5. September 2020 erhalten Kunstfreunde die Gelegenheit, den malerischen Impressionismus eingehend zu betrachten, wobei sich die Sammlung auf Augenhöhe mit den großen Museen dieser Welt befindet.
Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Kunstrichtung des Impressionismus beweist sich auch heute noch als Liebling vieler Kunstliebhaber, vielleicht aufgrund des eher träumerischen Sujets, das sich gerade in der Sammlung Plattner zeigt, die sich vorwiegend mit der Landschaftsmalerei des Impressionismus beschäftigt. Impressionismus, lateinisch für „Eindruck“, beweist sich nicht durch Realismus oder Abstraktion, sondern durch die malerische Wiedergabe des Empfindens aus der Sicht des Künstlers.
Jeder kennt ihre Namen, Monet, Pissarro, Sisley, Renoir, Cézanne und sogar Picasso gehört dazu, der sich von den Impressionisten zumindest inspirieren ließ. Im Museum Barberini sind sie und weitere Größen dieses Malstils miteinander vereint. Dabei ist die Ausstellung in den lichtdurchfluteten Säälen des Museums nicht einfach eine geschickt inszenierte Aneinanderreihung großer Kunst. Die Museumsdirektorin Ortrud Westheider baut die Gemälde in chronologischer und motivischer Folge auf. Der Besucher durchläuft beim Betrachten zugleich die zeitliche Entwicklung des Impressionismus von seinen Anfängen über die Höhepunkte bis hinein in die Zeit des Jugendstils und des Bauhauses im 20. Jahrhundert.
In Zeiten der Corona-Pandemie müssen sich Besucher des Museums Barberini auf Einschränkungen einstellen. Das bedeutet zum einen die Einhaltung von Distanzregeln und das Tragen von Schutzmasken, aber auch, dass Tickets nur online verfügbar und mit einem Zeitfenster versehen sind, das verbindlich festschreibt, wann der Besuch des Museums erfolgen kann. Aktuell müssen Tickets mindestens 21 Tage im Voraus gebucht werden. Der Eintrittspreis beträgt 16 Euro, ermäßigt 10 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Ebenso Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger, Journalisten, Kunsthistoriker, Gästeführer, Museumspädagogen, bildende Künstler des bbk e, V. Mitarbeiter des PMSG, Sotheby’s Preffered und Inhaber der Berlin WelcomeCard All Inclusive.
Soviel Großzügigkeit kann sich wohl nur ein Milliardär leisten und es ist doch schön, das es Hasso Plattner auch macht.
September 2020
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