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Kleine Gewässer, die sich wie eine Perlenkette aneinanderreihen und ein wunderbares Habitat für Fauna und Flora bieten, das sind die 13 Mini-Seen der Hönower Weiherkette.
Dass wir erdgeschichtlich gesehen in einem Eiszeitalter leben, bemerken die meisten von uns nur dadurch, das die Pole der Erde vergletschert sind und dies nun schon 34 Millionen Jahre. Zwischendrin macht sich dieses Eiszeitalter immer mal wieder mit sogenannten Kaltzeiten bemerkbar, dann schieben sich Gletscher aus den Hochgebirgen ins Tiefland. Das letzte Mal geschah dies vor etwa 12.000 Jahren, als sich von den skandinavischen Hochgebirgen ein Eisschild in Richtung Süden schob und auch die Gegend mit einer Eisdecke versah, wo sich heute Berlin befindet. Als sich die Gletscher wieder verzogen hatten, ließen sie viel Geröll und eine große Menge an Seen zurück, die sich in den Vertiefungen der Landschaft aus dem Schmelzwasser bildeten. Dazu gehören auch die 13 Gewässer der Hönower Weiherkette.
Die Hönower Weiherkette findet sich in Mahrzahn – Hellersdorf und ist mit der U5, Station U-Bahnhof Hönow, erreichbar.
Die dreizehn Weiher sind hier, im äußersten Osten Berlins, nun keine Einzelfälle. Auf der anderen Seite der Berliner Straße, die die Grenze zu Brandenburg bildet, finden sich ebenso zahlreiche Weiher und auch Seen. Was jedoch die Hönower Weiherkette so interessant macht ist die Tatsache, dass sie von den anderen Gewässern abgegrenzt sind, also ein eigenständiges Habitat bilden, das sogar ein eigenes Mikro-Klima erzeugt. Nicht umsonst wurde die Weiherkette im 19. Jahrhundert „die kühlen Gründe“ genannt.
Obwohl die gigantischen Wohnmaschinen von Hellerdorf deutlich zeigen, das hier Großstadt ist, kann der Besucher mit wenigen Schritten die City-Hektik hinter sich lassen und in ein romantisch wirkendes Waldgebiet eintreten, das die Weiher umsäumt. Etwa 50 Hektar rund um die Weiher sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und damit sicher vor Bebauung.
Diese Sicherheit sorgt dafür, das zahlreiche Vogelarten an den Ufern der Weiher brüten und leben, von der Nachtigall bis zur Stockente und auch die Ringelnatter fühlt sich wohl, denn mit dem Grasfrosch ist die Speisekammer der kleinen Schlange gut gefüllt. Größere Tiere gibt es aber auch, die jedoch sind nicht freiwillig zugewandert, sondern wurden vom Menschen zur Landschaftspflege eingesetzt. Schottische Hochlandrinder halten auf den offenen Flächen Buschwerk und Bäume im Zaun, damit die teilweise bodenbrütenden Vögel ihren Nachwuchs aufziehen können.
Aktuell, im Dezember 2020, halten die Maßnahmen gegen das Coronavirus auch die Hauptstadt fest im Griff. Da kann ein winterlicher Spaziergang sicher nicht Schaden. Die Hönower Weiherkette ist vom Wuhletal-Wanderweg gesäumt. Am einfachsten ist es, an der U-Bahnstation Hönow auszusteigen und von dort direkt in das Landschaftsschutzgebiet einzusteigen. Ein Rundweg mit etwa 3,5 Kilometer Länge führt an allen 13 Weihern vorbei und durch herrlich schöne Wälder wieder zurück zur U-Bahnstation. Wer sich entsprechen Fit genug fühlt, kann auch den gesamten Wuhletal-Wanderweg bewältigen. Der beginnt oder endet in Ahrensfelde und führt bis zum S-Bahnhof Köpenick. Auf über 15 Kilometer immer am Rande Berlins entlang durch Wälder und Wiesen, an Weihern und Seen vorbei entlang der Wuhle. Natürlich wird die Großstadt auf der Wanderung immer mal präsent sein, sehr oft jedoch wird den oder die Wanderin das Gefühl überkommen, in einer anderen Welt zu sein, die sich durch Ruhe und Frieden auszeichnet.
Dezember 2020
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