Humboldt-Forum, Ersatz für Erichs Lampenladen

Das Humboldt-Forum im neu errichteten Berliner Schloss vereinigt Dauerausstellungen, Wechselausstellungen sowie Veranstaltungen unterschiedlicher Genres und Inhalte. Offiziell ist es seit dem 16. Dezember eröffnet, jedoch zunächst nur online.

Die Westfassade mit dem Eingangsportal zeigt das Berliner Schloss des Jahres 1720. Allerdings ist alles erst im letzten Jahrzehnt errichtet worden, und zwar an einem historischen Ort Berlins, auf der Spreeinsel in Berlin-Mitte. Die ersten Bauherren an dieser Stelle waren die Hohenzollern, die sich im Jahr 1443 eine Hauptstadt-Residenz errichteten, jedoch erst Friedrich I. baute das Schloss zu Anfang des 18. Jahrhunderts (1698-1713) in der Form um, wie es die nächsten 240 Jahre für die Berliner und Besucher der Hauptstadt zu sehen war. Nach der Zerstörung des Schlosses im Zweiten Weltkrieg errichtete die Regierung der DDR auf dem Grundstück den Palast der Republik, der aufgrund der unzähligen kugelförmigen Hängelampen im großen Veranstaltungssaal schnell seinen Spitznamen weg hatte: Erichs Lampenladen. Nach der Wiedervereinigung wurde zunächst in 6-jähriger Arbeit rund 5000 Tonnen gefährlicher Spritzasbest aus dem Gebäude entfernt, um das Gebäude dann 5 Jahre später komplett abzureißen. An seiner Stelle steht nun wieder ein nagelneues Berliner Stadtschloss, jedoch nun nicht mehr als Residenz eines Hohenzollers, sondern als ein Forum für Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Die Humboldt-Brüder sind Namensgeber

Der weltreisende Forscher Alexander von Humboldt wie ebenso der Universalgelehrte Wilhelm von Humboldt dienen aufgrund Ihrer Lebenswerke als Vorbilder für das, was sich die Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss auf die Fahnen geschrieben hat.

Für den normalen Besucher des Humboldt-Forums, der nicht Teilnehmer einer Veranstaltung oder Mitarbeiter der Humboldt-Universität ist, werden die ausgestellten musealen Objekte der wichtigste Anziehungspunkt sein. Der weitaus größte Teil stammt aus dem Museumszentrum Berlin-Dahlem.

Im Erdgeschoss werden Wechselausstellungen und Veranstaltungen zu sehen sein. Im ersten Stock wird die Humboldt-Universität eine Eröffnungsausstellung mit dem Titel: „Nach der Natur“ ausrichten. Zugleich ist der erste Stock der Bereich der „Berlin-Ausstellung“. Im zweiten Stock finden sich die Sammlungen des ethnologischen Museums, die aufgrund ihrer Ausrichtung schon im Vorfeld kritisiert wurde. Das Museum für asiatische Kunst ist im dritten Stockwerk beheimatet.

Auch wenn, im Januar 2020, noch nicht absehbar ist, wann sich die Tore des Humboldt-Forums für Besucher tatsächlich und nicht nur digital öffnen, lohnt sich ein Bummel über die Plätze dieses nun bestehenden Gebäudeensembles auf der Spreeinsel. Nachdem Anblick einer jahrelangen Baustelle zeigt sich das Berliner Schloss mit einem schön gestalteten Vorplatz und in direkter Nachbarschaft zur Hochschule für Musik sowie dem ehemaligen Staatsratsgebäude. Bei schönem Wetter laden die Spreeterrassen und der Spreebalkon zum Verweilen ein. Nördlich vom Humboldt-Forum, auf der anderen Seite der Straße Unter den Linden, befinden sich der Lustgarten sowie der Berliner Dom. Dahinter wiederum sind das vorderasiatische-, das Bode- und das Pergamonmuseum angesiedelt. Alles zusammengenommen stellt die nördliche Hälfte der Spreeinsel jetzt einen absolut einmaligen Ort auf der Welt dar. Wohl nirgends anders sind die Relikte, aber auch die Visionen der Menschheit in so umfassender Weise, sowohl zeitlich wie örtlich, dargestellt.

Januar 2021

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