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Als die SZ im November 2019 ankündigte, dass das Berliner Medizinhistorisches Museum ab Anfang Februar 2020 bis etwa Ende 2021 für Renovierungen und Umbauten schließen werde, konnten die Redakteure noch nicht wissen, dass genau zum Zeitpunkt der Schließung ein Virus aus China die Welt auf den Kopf stellen würde. So aber wurden aus den vorgesehenen 2 Jahren Umbauarbeiten letztlich fast 3 ½ Jahre. Am 13. Juni 2023 war es dann aber so weit, das Berliner Medizinhistorische Museum auf dem Gelände der Charité öffnete in neuem Glanz seine Pforten.
Es war der Pathologe Rudolf Virchow, der im Jahr 1899 das Museum erstmals eröffnete, damals noch als pathologisches Museum. Schon zu der Zeit, als Virchow selbst dort tätig war, konnte die Berliner Charité bereits eine fast 200-jährige Geschichte vorweisen. Das, was die Neueröffnung des Museums verzögerte, die Pandemie, war im Jahr 1709 der Anlass, die Charité zu gründen, damals die grassierende Pest. Friedrich I gab die Order aus, Lazarett Häuser in ganz Preußen außerhalb der Städte zu bauen. Zu dieser Zeit, vor über 300 Jahren, lag das heutige Berlin-Mitte noch außerhalb der Stadttore. Im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité werden so seit über 100 Jahren die Besonderheiten aus mehr als 300 Jahren Geschichte eines der weltweit bekanntesten Krankenhäuser gesammelt und ausgestellt. Heute in neuen, hellen Räumen, die der sichtbaren Morbidität vieler der Ausstellungsstücke doch ein bisschen den Schrecken nehmen.
Sicher gibt es an heißen Juni-Sommertagen in Berlin etliche Ziele, die begehrenswerter erscheinen, doch auf das Berliner Wetter ist verlass, die Regentage sind schon eingeplant und dann kann das Berliner Medizinhistorische Museum ein lohnenswertes Ziel sein. Zugegeben, Schwangeren mit empfindlichem Nervenkostüm ist der Besuch nicht wirklich zu empfehlen. Die Museumsleitung selbst empfiehlt darüber hinaus den Besuch des Museums erst ab einem Alter von 16 Jahren. Das Museum, kurz bm genannt, führt mit seinen Ausstellungsstücken und den detailliert ausgestatteten Operationssälen, der historischen Apotheke und den Krankenzimmern aus lange zurückliegender Zeit in eine Welt, die heute nicht mehr vorstellbar scheint. Vor allem verdeutlichten die Exponate, dass Kranke damals ein ganzes Stück härter im Nehmen gewesen sein mussten, als wir es heute sind. Letztlich aber steht hinter den vielen, nachvollziehbaren Leidensgeschichten der Weg in die moderne Medizin.
Seit dem Jahr 2007 zeigt das Berliner Medizinhistorische Museum eine sehr umfangreiche Dauerausstellung, die die Besucher in einem Rundgang zuerst in das frühe 18. Jahrhundert führt, in das Berliner anatomische Theater, Gruseleffekt ist hierbei garantiert. Dann geht es weiter in den Seziersaal Rudolf Virchows sowie in die damaligen Labore und bis hin zum Krankenbett. Das Museum bietet schlicht einen Blick auf das Leben, Leiden, Sterben oder Gesunden der Menschen in der geschichtlichen Realität, fernab moderner, aber nur erdachter 3D-Szenerien in TV und Computer.
Das Museum am Charitéplatz 1 in 10117 Berlin-Mitte ist mit folgenden ÖPNV erreichbar:
Bus: 147 Campus Charité Mitte
oder Bus: 123, 142, 147, 245 Invalidenpark
Bahn/S-Bahn: Hauptbahnhof
U-Bahn: U5 Hauptbahnhof, U6 Oranienburger Tor
Tram: M5, M8, M10 Invalidenstraße
Montag geschlossen
Di, Do, Fr, So: von 10-17 Uhr
Mi, Sa: von 10-19 Uhr
Eintrittspreis: 9 €
Ermäßigt: 4 €
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