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Samurai Museum Berlin
Japan war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges für Touristen eine fast völlig verschlossene Welt. Auch heute noch sind viele Sitten und Bräuche des Inselreichs im Pazifik für westliche Betrachter so fremdartig, dass sie fast von einem anderen Planeten stammen könnten. Ein Teil dieser Exotik sind die Samurai, die uralte Kriegerkaste Japans, die zum Ende des 8. Jahrhunderts entstand. Seit 2022 lässt sich die mystische Welt des japanischen Schwertadels im Samurai Museum Berlin betrachten.
Das Samurai Museum in der Auguststraße in Berlin-Mitte, nur wenige Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt, zeigt schon von außen, was die BesucherInnen erwarten dürfen. Der Eingang ist ein aus Japan importiertes Portal eines alten Samurai-Hauses. Hinter den Mauern findet sich die über 1.200 Jahre alte Geschichte des japanischen Rittertums, wobei natürlich die Waffen der Samurai zentraler Bestandteil der über 4.000 Exponate sind. Neben den „Katana“, den traditionellen Schwertern, werden Rüstungen und Masken ausgestellt.
Das einzige Samurai-Museum in Europa
Die Samurai waren jedoch nicht einfach nur Krieger. Ihr Leben, ihre komplexen Zeremonien und ihr Ehrenkodex beeinflusst die japanische Kultur bis heute. Im Samurai Museum Berlin wird auch intensiv auf die gesellschaftliche Rolle der Samurai eingegangen. Ihre Art der Religionsausübung, die Rolle der Frauen, Teezeremonien und Theaterspiele, all das wird in wirklich beeindruckenden Darstellungen, teils interaktiv, aufgezeigt. Hinzu kommen die Werke aus Kunst und Handwerk, die unter dem Einfluss der Samurai über die Jahrhunderte entstanden. Die prächtigen Gewänder sowohl für Frauen als auch für Männer, Holzschnitte, Skulpturen, zeremonielles Teegeschirr und wunderbare Malereien sind weitere Bestandteile der Sammlung.
In Wechselausstellungen werden auch die Beziehungen zwischen den Kriegern der Vergangenheit und der zeitgenössischen japanischen Kultur und Kunst aufgezeigt. So basieren viele heutige Darstellungsformen, etwa Mangas, Animes oder allgemein die breit aufgestellte Gamekultur Japans auf den materiellen wie geistigen Hinterlassenschaften der Samurai.
Multimediale Zeitreise als Einstieg in den Museumsrundgang
Ein interaktives 3D-Modell der japanischen Inselwelt bietet Besuchern die Möglichkeit, interessante Details zur allgemeinen Geschichte des Landes, aber ebenso bezüglich der geopolitischen Beziehungen und Auseinandersetzungen etwas zu erfahren.
Dynamische Projektionen von Schlachten und 360-Grad-Präsentationen von Rüstungen, Masken sowie Waffen erlauben einen hautnahen Blick in das Kriegshandwerk der Samurai. Dazu gehört unter anderem, wie etwa ein Samurai-Schwert hergestellt wird.
Eine Schwertklinge vom Trödelmarkt machte den Anfang
Die Wurzeln für das Samurai Museum Berlin finden sich in einem Trödelmarktbesuch vor rund 40 Jahren. Der Unternehmer Peter Janssen entdeckt dort die Klinge eines alten Samuraischwertes, was letztlich zu einer intensiven Sammelleidenschaft führte. Über 4000 Artefakte aus der Welt der Samurai kamen im Laufe der Jahre zusammen. Das ist heute die größte Sammlung ihrer Art außerhalb Japans. Im Samurai Museum Berlin fanden diese Artefakte einen würdigen Ausstellungsort, welche in einen faszinierenden Rahmen eingebettet sind, der die Besucher des Museums in eine Zeitreise entführt.
Erste Station des Museums war die Villa Clay
Schon im Jahr 2017 eröffnete Janssen das Samurai-Museum, aber am Standort Villa Clay im Südwesten von Berlin und mit nur wenigen ausgesuchten Stücken. Seit Mai 2022 ist es in der Auguststrasse in Berlin-Mitte zu finden und mit weit umfangreicherer Ausstattung.
Infos für Besucher:
Gäste des Samurai Museums Berlin erwartet ein fast vollständig barrierefreies Haus, das auch mit Rollstuhl oder Gehhilfe erkundet werden kann.
Anfahrt mit den ÖPNV:
U-Bahn U6 bis Oranienburger Tor
U-Bahn U8 bis Rosenthaler Platz
S1, S2, S25, S26 bis Oranienburger Straße
Anschrift:
Samurai Museum Berlin
Auguststr. 68
10117 Berlin
Öffnungszeiten
Mo – So 11-19 Uhr
Eintritt nur mit einem Flex- oder Zeitfensterticket möglich.
Eintrittspreise:
Regulär zwischen 7 und 16 Euro, abhängig vom gewählten Zeitfenster
Ermäßigt zwischen 5 und 11 Euro
Für Kinder bis 5 Jahre ist der Eintritt frei
Webseite:
August 2023
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