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Vor rund 120 Jahren stand das Panzernashorn kurz vor der Ausrottung durch Großwildjäger und unbelehrbare Narren, die an die Potenz von geriebenem Nashorn glaubten und leider noch immer glauben. Es waren nur noch etwa 200 Tiere übrig, als verschiedene Tierrettungsorganisationen in Verbindung mit staatlichen Stellen der jeweiligen Länder Schutzprogramme aufbauten. Diesen Schutz benötigt das Panzernashorn bis heute.
Die am 23. Juni 2023 nach zweijähriger Bauzeit eröffnete Nashorn-Pagode im Zoo Berlin ist ein Bestandteil des Artenschutzes. Teile der Einnahmen und Spenden der BesucherInnen des Zoo Berlin sowie seiner neuesten Attraktion, der Nashorn-Pagode, fließen in den Artenschutz vor Ort. Beispielsweise in indische Nationalparks, um den Schutz der dortigen Panzernashorn-Populationen aufrechtzuerhalten. Das Panzernashorn gilt unter Fachleuten als sogenannte Umbrella-Species. Mit seiner Dominanz erschafft das Panzernashorn in seinem natürlichen Umfeld selbst Schutzräume für kleinere Tierarten, aber auch für verschiedene Pflanzen.
Auf rund 14.000 qm entstand nicht nur der 25 m hohe Turm der Pagode, der mit seiner goldgelben Spitze weit über den Zoo hinaus in das städtische Treiben Berlins hinein funkelt. Es entstand eine dem echten Lebensraum des Panzernashorns nachempfundene Sumpflandschaft, in der sich neben den aktuell vier Nashörnern auch sieben Visaya-Pustelschweine sowie zwei Tapire befinden, die sich bei Bedarf in einen eigenen, abgegrenzten Bereich zurückziehen können. Denn mit den rund zwei Tonnen schweren Riesen ist nicht immer gut Kirschen essen.
Der Turm der Pagode, der den Eingangsbereich für Besucher bildet, steht vor dem überdachten Bereich des Nashornareals, das mit einem riesigen, lichtdurchlässigen Folienkissendach überspannt ist und gut 1.100 qm Innenbereich vor Wind, Regen und Schnee schützt. Die gesamte überdachte Fläche umfasst 2050 qm. Die Außenanlage ist mit Felsen, Badebecken und Schlammsuhlen ausgestattet, in der sich die Tiere durchaus wohlfühlen. Besucher haben dabei freien Blick auf das Gelände, denn statt Zäune und Gitter sorgen tiefe Gräben für die notwendige Distanz. Nashörner, genauso wie Tapire und die Pustelschweine, lieben das Wasser. Mittels Glasfenstern in den Badebecken der Tiere lassen diese sich auch im Wasser beobachten, wohlgemerkt im warmen Wasser, denn die normale Berliner Wassertemperatur, die in den Leitungen selbst im Hochsommer kaum 14 Grad übersteigt, wäre für die Tropenbewohner zu kalt. Eine besondere Attraktion ist hierbei die weltweit erste, neun Meter lange Unterwasserglasscheibe für das Nashornbecken.
Rund 23 Millionen Euro wurden in die Nashorn-Pagode des Zoo Berlin investiert, die zu 90 % aus Fördermitteln der GRW, der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ stammen. Entsprechend waren am Bau und der Planung über 60 Firmen aus dem Großraum Berlin beteiligt.
Die Besucher der Nashorn-Pagode erhalten nicht nur einen sehr guten Eindruck davon, wie sich diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum verhalten. Es stehen zudem entsprechende Informationen bezüglich des Artenschutzes zur Verfügung. Die nach wie vor vom Aussterben bedrohten Panzernashörner, die aus dem Nordosten Indiens stammen, werden durch jeden und jede Besucherin unterstützt, um den Artenreichtum unseres Planeten zu erhalten. In der Pagode wurde ein Wunschbrunnen eingerichtet und wer auch immer eine Münze hereinwirft, verwirklicht vielleicht seinen oder ihren eigenen Wunsch, ganz sicher aber den, diese wundervollen Tiere zu erhalten.
Zoologischer Garten Berlin
Hardenbergplatz 8
Je nach Jahreszeit von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr / 18:00 Uhr / 18:30 Uhr
Kinder bis 4 Jahre frei
ab 4 Jahren 9 Euro online, 9,50 Euro an der Kasse, Zoo und Aquarium zusammen 12 Euro, Kasse 12,50 Euro
Ermäßigt 12 Euro, inklusive Aquarium 17 Euro
Erwachsene ab 16 Jahre 19 Euro online, Kasse 20 Euro
Inklusive Aquarium 28 Euro bzw an der Kasse 29 Euro
Bahnhof Zoo
Januar 2024
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