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Deutschlandmuseum Berlin
Fans oder Anhängern der Sciene Fiction Serie „Raumschiff Enterprise“ ist der Begriff Holodeck natürlich geläufig. Ein Raum, indem jede nur denkbare Szenerie virtuell und zugleich lebensecht dargestellt wird. Das Deutschlandmuseum in Berlin wandelt im Rahmen der heutigen Möglichkeiten auf den Pfaden der Zukunft in eine weit zurückliegende Vergangenheit deutscher Zeitgeschichte.
Es ist wohl das jüngste Kind der Berliner Museumsszene. Zum geschichtsträchtigen Datum 17. Juni 2023 öffnete das Deutschlandmuseum am Leipziger Platz 7 in Berlin-Mitte erstmals seine Tore. Aufbau und Einrichtung dauerten rund eineinhalb Jahre und gut noch einmal so viel Zeit flossen in die Entwicklung des Konzeptes. Entstanden ist ein interaktives Museum, das sich mit dem weitergehenden Begriff „Immersiv“ schmückt.
Ein immersives Deutschlandmuseum
Immersion ist der fachsprachliche Begriff für das Wort „Eintauchen“ und genau das ist es, was die Besucher des Museums erleben. In diesem Museum werden zwar auch zeitgeschichtliche Exponate ausgestellt, doch der Kern des Museums ist eine Erlebniswelt, die die Menschen direkt in Szenerien hereinführt, wie sie vor hunderten von Jahren tatsächlich geschehen sind oder hätten geschehen können. Die Besucher werden Teil dieser vergangenen Welt und dafür wird ein beträchtlicher Aufwand betrieben.
Eine Nachbildung eines kleinen Teiles des Teutoburger Waldes, in dem Varus seine Legionen beim Kampf gegen Armenius verlor. Die Zinnen einer mittelalterlichen Ritterburg, eine Druckerei, wie sie Johann Gutenberg genutzt haben könnte oder ein Schützengraben aus dem Ersten Weltkrieg und andere Nachbauten, teilweise mit Originalstücken aus Ort und Zeit ausgestattet, gehören dazu. Ebenso eine entsprechende Geräuschkulisse und selbst die Gerüche werden nicht vergessen. Hinzu kommen auf die jeweilige Geschichte bezogene Projektionen. Alles interaktiv, so können in der Druckerei selbst Lesezeichen gedruckt oder bei einem Quiz zur Geschichte Fragen beantwortet oder Spiele gespielt werden,
Zwölf Epochen deutscher Geschichte
Auf 1400 Quadratmetern beginnt die Reise im Jahre 9 unserer Zeitrechnung, eben in dem Jahr der Varusschlacht. Das Mittelalter, die Reformation durch Martin Luther, der Dreißigjährige Krieg, die Aufklärung, die Bildung Deutschlands als Einheitsstaat im 19. Jahrhundert, die Weltkriege, das geteilte und das wiedervereinigte Deutschland bilden weitere Stationen und den Abschluss.
Die Ideen, das Konzept wie auch das Design für das immersive Deutschlandmuseum stammen vom Designer Chris Lange und dem Museumsdirektor Robert Rückel, der ebenso für die Dauerausstellungen des DDR-Museums und des Deutschen Spionagemuseums, beide gleichfalls in Berlin, verantwortlich zeichnet.
Für Menschen, die klassisch aufgebaute Museen gewohnt sind, ist der Besuch des Deutschlandmuseums schon eine gewaltige Umstellung. Für Kinder und Jugendliche hingegen ist es mit Sicherheit ein Erlebnis, dass sie das Wort „Museum“ aus einem anderen Blickwinkel sehen lässt. Vieles darin erinnert schlicht an Computerspiele in 4D.
Ticketpreise:
Das Museum bietet sogenannte Zeitfenstertickets an. Während der Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag ab 10 Uhr bis 20 Uhr richtet sich der Eintrittspreis nach dem jeweiligen Andrang und kann deshalb je nach Uhrzeit zwischen 11 Euro und 21 Euro betragen. Ermäßigt zwischen 8 Euro und 14,50 Euro. Kinder unter 6 Jahren sind frei.
Verkehrsanbindung:
ÖPNV: S + U-Bahnhof Potsdamer Platz U2
Kfz: Der Leipziger Platz liegt mitten im Regierungsviertel. Hier einen Parkplatz zu ergattern, der zudem nicht zeitlich begrenzt ist und für den keine horrenden Gebühren verlangt werden, darf als ein Sechser im Lotto bezeichnet werden. Besser ist es, auf das Auto zu verzichten und die ÖPNV zu nutzen.
Januar 2024
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